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Schwerpunktbeitrag: Kerntechnik denken – Ausgehend von den Technikdiskursen bei Heidegger

Veröffentlicht am 14. April 2014

Akitomi

Katsuya Akitomi

Vorwort

Am 11. März 2011 war die Tohoku-Gegend von einem heftigen Erdbeben und einem gewaltigen Tsunami betroffen. Der daraus entstandene Schaden ist enorm. Der von einem Seebeben verursachte Tsunami hat in Gestalt einer grausamen Schlammflut im Handumdrehen Städte und Felder in der Küste im Nordosten Japans überflutet und dabei viele Menschen in den Tod gerissen. Zerstörung und Feuer legten in weiten Gebieten die Verkehrs- und die Informationsnetze lahm. Nachdem das Wasser zurückgegangen war, blieben riesige Haufen von Schutt und Leichen zurück. Im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre überstieg die Zahl der Toten 15.800, und selbst heute beträgt die Zahl der Vermissten immer noch mehr als 2.600. Dazu haben mehr als 280,000 Menschen ihre Wohnung verloren und sahen sich zu Flucht und Umsiedelung gezwungen. Viele von ihnen leben selbst heute in provisorischen Wohnungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals wieder in ihre eigenen Städte und Dörfer zurückkehren und dort von neuem sesshaft zu werden, ist verschwindend gering.

Da die Stadt Kyoto, in der ich wohne, über 500 Kilometer vom Katastrophengebiet entfernt ist, hat sie keine unmittelbaren Schäden erlitten. Dennoch hatte ich damals ein schwaches Beben gespürt und ahnte, dass irgendwo ein Erdbeben geschehen war. Als ich nachher im Fernsehen von der Katastrophe erfuhr, hat es mir die Sprache verschlagen.

Aber damit waren die Schäden ja nicht zu Ende. Das Erdbeben und der Tsunami betrafen auch das Atomkraftwerk Fukushima 1 und verursachten dort den schlimmsten AKW-Unfall seit Tschernobyl.

Als mir dann mitgeteilt wurde, dass das, was bei uns „das Großbeben im Nordosten Japans“ in Deutschland „die Dreifachkatastrophe“ genannt wird, war ich vom Begriff „Katastrophe“ schockiert. Auf der Heidegger-Tagung, die gerade vor einem Monat in Osaka stattgefunden hat, hat Herr Prof. Borsche von der Universität Hildesheim in seiner Gastrede darauf hingewiesen, dass Fukushima für deutsche Beobachter kein Unfall, sondern „eine Katastrophe war [griechisch kata-strophee ein Ereignis, das die jeweilige Ordnung verkehrt, „nach unten wendet“, d. h. nachhaltig zerstört]“. Katastrophen resultierten in „Schäden, die irreparabel sind.“[1]

Seine Diagnose ist zwar grundsätzlich richtig, aber mir geht es an dieser Stelle vor allem um das „Dreifache“ in der Katastrophe. Wenn es Irreparabilität ist, die eine Katastrophe als solche bestimmt, dann sind die Schäden, welche durch die Naturphänomene Erdbeben und Tsunami verursacht wurden, in Zukunft bestimmt irgendwann einmal reparabel – wenn das auch sehr lange dauern mag. Es handelt sich zwar um die schlimmsten natürlichen Unglücke in der Geschichte Japans, aber als Enthüllung der überwältigenden Macht der Natur scheinen sie akzeptabel. Dagegen ist der dritte AKW-Unfall nichts anders als das, was das erste und das zweite Unglück in sich einschließt und so das Dreifache bildet.

Der AKW-Unfall ist allem Anschein nach dasjenige Unglück, das geschehen ist, indem die tobende Natur das technisch Produzierte zerstörte. Er hat jedoch den Charakter der gesamten Katastrophe grundlegend verändert, d. h. von der Naturkatastrophe zu einer vom Menschen verursachten Katastrophe gewandelt. Der technische Unfall hat die Zerstörungen der Natur in ein Vielfaches gesteigert. Indem sich die Radioaktivität auf der durch Erdbeben und Tsunami zerstörten Erde verbreitete, bleiben vielerorts Gebiete zurück, die aufgrund ihrer Verseuchung abgesperrt bleiben müssen.

Nach der Dreifachkatastrophe ist die Wissenschaft in ihren jeweiligen Fachgebieten gezwungen, sich mit dem Problem der Katastrophe zu beschäftigen. Auch wir Philosophen stehen der schweren Aufgabe gegenüber, das Verhältnis zwischen der Atomtechnologie und dem Menschen zu betrachten.

Zu dieser Aufgabe möchte ich von den Technikdiskursen bei Heidegger ausgehen. Es ist nicht zu verneinen, dass Heidegger dem philosophischen Technikdiskurs in maßgeblicher Art und Weise Impulse mitgab. Seine Diskussion des „Gestells“ als Wesen der Technik ist reich an Anregungen für unsere Betrachtungen über moderne Technik, die ja über die Trennung der Welt in Staaten und Völker weit hinausgeht. Vor allem möchte ich mich auf die Tatsache berufen, dass dem Technikdiskurs bei Heidegger die Einsicht in den Stand der Atomtechnik nach dem Zweiten Weltkrieg zugrunde liegt. Damit steht dieser in enger Beziehung zum Problem des rezenten AKW-Unfalls, und es stellt sich die Frage: Welche denkerischen Möglichkeiten legen die heideggerschen Technikdiskurse hinsichtlich der Dreifachkatastrophe vor?

Im Folgenden möchte ich, die Dreifachkatastrohe im Kopf behaltend, die Einsichten Heideggers in das Wesen der modernen Technik auf der Grundlage seiner Texte um das Jahr 1950 herum rekapitulieren. Konkret werde ich „das Gestell“ und „die Gefahr“ und gleichermaßen seine Äußerungen zur Atomtechnik in Betracht ziehen. Einige Überlegungen, wie wir Japaner die Position Heideggers aufzufassen haben, bilden den Abschluss.

1.  Die Diskurse Heideggers über die moderne Technik

(1)  Das Gestell und die Gefahr

Heidegger hat sein Verständnis der modernen Technik in der Bremer Vortragsreihe Einblick in das was ist, die 4 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stattfand und aus den Vorträgen Das Ding, Das Gestell, Die Gefahr, und Die Kehre bestand, erstmals klargestellt. In diesen Vorträgen zeigt sich Heideggers gesamtes Spätdenken. Bemerkenswert ist allem voran der „Hinweis“, der den Vorträgen in ihrer Gesamtheit voransteht. In diesem kurzen Hinweis kommt die Grunderfahrung des damaligen Heideggers eindrucksvoll zur Sprache.

Die Tatsache dessen, dass alle Entfernungen in Zeit und Raum im Schrumpfen begriffen sind – Heidegger nennt die Flugmaschine, den Rundfunk, den Film und die Fernsehapparatur, die Atombombe und die Wasserstoffbombe als Faktoren, die für deren Zustandekommen verantwortlich zeichnen. Hier sind – Zufall oder nicht? – jene drei Gebiete moderner Technik zu finden, auf die Francis Bacon einst aufmerksam gemacht hatte: die Verkehrs-, die Informations- und die Militärtechnik. 300 Jahre nach Bacons Einsichten haben die Mächte der Verkehrs-, der Informations- und der Militärtechnik unseren gesamten Planet umschlossen und Welt und Weise des Menschen radikal verändert. Aber es sind nicht diese verschiedenen Techniken, die sich in unerwarteter Geschwindigkeit zu entwickeln fortfahren, auf die Heidegger seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Vielmehr ist es dies: dass nämlich die Verringerung aller Entfernung gar keine Nähe bringt; dass im Gegenteil durch die Beseitigung aller Entfernung die Nähe immer weiter ausbleibt; und dass der Verlust der Nähe zugleich auch die Ferne verliert. Heidegger fragt nach dem Wesen von Nähe und Ferne, die als Sache der Welterfahrung nicht darauf zu reduzieren sind, wie kurz oder lang eine bestimmte Strecke ist.

Wie aus diesem Hinweis klar wird, erwähnt Heidegger zwar verschiedene Gebiete der Technik, aber es geht ihm dabei nicht um das Genre und die Art der modernen Technik. Vielmehr ruht sein Augenmerk auf jenen Besonderheiten, aus denen die moderne Technik sich gerade als solche bestimmt.

Heidegger nennt das Wesen der modernen Technik „das Gestell“. „Stellen sagt jetzt: herausfordern, anfordern, zum Sichstellen zwingen. Dieses Stellen geschieht als die Gestellung. Im Gestellungsbefehl richtet sie sich an den Menschen“ (GA 79,27)[2]. Der Begriff meint die Kette des Stellens, die weder einen klaren Anfang noch ein klares Ende hat, sowie – um mit einem anderen, ebenfalls von Heidegger gebrauchten Wort zu sprechen – das riesige „System“ der Technik, das unsere ganze Lebenswelt bestimmt. Sowohl die technischen Produkte als die Natur als auch der Mensch werden darin auf etwas anderes hin herausgefordert. So sind sie nicht mehr „Gegenstand“ sondern „Bestand“. Es ist das „Bestellen“, das alles zum Bestand macht. Heidegger sagt: „Durch solches Bestellen wird das Land zu einem Kohlenrevier, der Boden zu einer Erzlagerstätte. Dieses Bestellen ist schon anderer Art als jenes, wodurch vormals der Bauer seinem Acker bestellte. — Inzwischen ist jedoch auch die Feldbestellung in das gleiche Bestellen übergegangen, das die Luft auf Stickstoff, den Boden auf Kohle und Erze stellt, das Erz auf Uran, das Uran auf Atomenergie, diese auf bestellbare Zerstörung“ (ibid.).

Der Bezug auf Uran und Atomenergie illustriert die damalige Situation, in der der Bau der Atombombe, deren Abwurf, die Weiterentwicklung der Atomtechnik etc. im allgemeinen Bewusstsein vornehmlich präsent waren. Diese Äußerung wird uns im nächsten Abschnitt weiter beschäftigen; hier möchte ich zuerst die Beziehung von Gestell und Natur festhalten. Heidegger zufolge stellt das Herausfordern in der modernen Technik „an die Natur das Ansinnen, Energie zu liefern, die als solche herausgefördert und gespeichert werden kann“ (GA 7,15)[3]. Die Natur ist nicht mehr Objekt von Beobachtung und Experiment. Sicher liegt hinter der enormen Ausweitung der Technik eine rasche Fortentwicklung der Naturwissenschaft. Heidegger ist jedoch nicht der Auffassung, dass moderne Technik angewandte Naturwissenschaft sei. Vielmehr ist ihm Naturwissenschaft angewandte Technik. Indem Technik als Wissen wesentlich das „Stellen“ im Sinne vom „Her-vor-bringen“ der Natur ist, wird das Vorstellen der Natur überhaupt erst möglich.

Nun legt Heidegger zusätzlich bereits im Titel des dritten Vortrags die „Gefahr“ als Wesen des Gestells vor. Die „Gefahr“ trägt für Heidegger zunächst nicht die Bedeutung eines überdimensionierten technischen Unfalls. Wie Heidegger in seinem Aufsatz Die Frage nach der Technik sagt: „das Gefährliche ist nicht die Technik“ (GA 7,29).

Für die „Gefahr“ bei Heidegger sind entscheidend zwei andere Termini, nämlich „das Nachstellen“ und „das Verstellen“. Das Gestell stellt gerade in der Versammlung des Stellens sich selbst bzw. dem eigenen Wesen in Form der Vergessenheit nach. „In diesem Nachstellen beruht erst dasjenige Stellen des Ge-stells, das in der Weise des Bestellens alles Anwesende in die Verwahrlosung des Dinges stellt“ (GA 79,53). Das Nachstellen ist das innerste Wesen des Gestells. Dazu verstellt das Gestell seinem eigenen Wesen gemäß sein Gefahrwesen. Das Gestell als Wesen der modernen Technik, das aus „Bestellen“, „Nachstellen“ und „Verstellen“ besteht, prognostiziert bereits unsere heutige Situation, dass wir uns von vielgestaltiger Technik umgeben sehen, uns zu ihr verhalten, uns immer mehr an sie gewöhnen und sie schließlich in ihrer Selbstverständlichkeit vergessen.

Bemerkenswert ist daher, „dass die Gefahr sich als die Gefahr, die sie ist, verbirgt“ (GA 79,54). Von unserer Seite her gesprochen bedeutet dies, dass „wir die Gefahr noch nicht als die Gefahr erfahren“ (GA 79,55). Denn mit Blick auf die Gefahr gilt: „Deren Gefährlichstes beruht darin, dass sie sich nicht als die Gefahr zeigt.“ (ibid.)

Es scheint zwar durchaus möglich, Heidegger insofern zu widersprechen, als dass er die Technikgefahr nicht unmittelbar in den Blick fasst. Aber in seinem Vortrag nimmt er diesen Widerspruch gewissermaßen bereits vorweg, indem er auf die damals vielfach geäußerte Befürchtung verweist, dass Technik gefährlich sei. Demzufolge bezieht sich der Mensch auf die Technik immer nur auf einer phänomenalen Ebene – sei es, weil er diese als etwas Teuflisches ansieht, das aus menschlicher Hand herausbegibt und verselbständigt; sei es, weil es als bloßes Mittel gesehen wird, das menschlicher Kontrolle unterliegt.

„Das Wesen der Technik ist selber nichts Technisches“ (GA 79,60). Deshalb sind Technikgefahr und die Gefahr im Wesen des Gestells zu unterscheiden. Das mag zwar durchaus so sein, doch ist das Gefährlichste im Wesen der Technik an einem ganz anderen Ort nicht zu suchen. Bleibt uns, die wir die Gefahr noch nicht als eine solche erfahren haben, das Gefährlichste dann also verborgen?

(2)  Die Atomtechnik

Wie oben gesagt, geht es Heidegger nicht um Arten und Verschiedenheiten von Technik, sondern um deren Wesen, aus dem sie sich bestimmt. Aber es ist doch die Atomtechnik, die bei seinen Betrachtungen zu diesem Wesen die entscheidende Rolle gespielt hat.

Wie der vorige Abschnitt gezeigt hat, erwähnt Heidegger in seinem Bremer Vortrag die Atomenergie als Beispiel des Gestells. Er hat diese Stelle 4 Jahre später im Aufsatz Die Frage nach der Technik folgendermaßen umgeschrieben : „Die Luft wird auf die Abgabe von Stickstoff hin gestellt, der Boden auf Erze, das Erz z. B. auf Uran, dieses auf Atomenergie, die zur Zerstörung oder friedlichen Nutzung entbunden werden kann“ (GA 7,16). Hier findet sich, nebenbei bemerkt, dem Schlagwort von der Entwicklung der Atomenergie zum Zwecke einer „friedlichen Nutzung“ bereits das Wort geredet. Aber vornehmlich ist die Offenlegung bedeutsam, dass sich die Frage nach militärischer oder friedlicher Nutzung nur innerhalb des Gestells ergibt.

Seine Einsicht in die und Furcht vor der Atomtechnik brachte Heidegger 1955 im Vortrag Die Gelassenheit zum Ausdruck, der in seiner Heimatstadt Meßkirch stattfand. Zwar wurde dieser Vortrag auf einer Jubiläumsfeier für den Komponisten Conradin Kreutzer (1780-1849) gehalten, der aus Meßkirch stammte, aber Heidegger selbst habe, dem Bericht anwesender Schüler zufolge, eher niedergeschlagen gesprochen.

Heidegger sagt in diesem Vortrag, dass das jetzt beginnende Zeitalter „das Atomzeitalter“ genannt werde. Er nimmt Bezug auf Planungen zur friedlichen Nutzung der Atomenergie und die Kalkulation jener Umsätze, die von den großen Konzernen der Industrienationen im Geschäft mit der Atomtechnik erwirtschaftet werden dürften. Solche Überlegungen kämen, so Heidegger, jedoch nicht aus dem besinnlichen Nachdenken über den Sinn des Atomzeitalters. „In absehbarer Zeit werden an jeder Stelle der Erde Atomkraftwerke errichtet werden“ (GA 16,524)[4] – diese Äußerung macht deutlich, in welchem Ausmaß Heidegger damals bereits über zutreffendes Wissen über die Atomtechnik verfügte. Uns geht es allerdings weniger um den Nachweis, dass Heidegger seiner Zeit weit voraus war, sondern vielmehr um Einsicht in das Problem, das inmitten der Tatsachen entstehen konnte. Heideggers Behauptungen von vor etwa sechzig Jahren seien an dieser Stelle trotz ihrer Länge zitiert:

„Die Grundfrage der heutigen Wissenschaft und Technik heißt nicht mehr: woher gewinnen wir die ausreichenden Mengen an Brenn- und Kraftstoff? Die entscheidende Frage lautet jetzt: Auf welche Weise können wir die unvorstellbar großen Atomenergien bändigen und steuern und so die Menschheit dagegen sichern, dass diese Riesenenergien nicht plötzlich — auch ohne kriegerische Handlungen — an irgendeiner Stelle ausbrechen, „durchgehen“ und alles vernichten?

Wenn die Bändigung der Atomenergie gelingt, und sie wird gelingen, dann beginnt eine ganz neue Entwicklung der technischen Welt.“ (ibid.)

Diese vor sechs Jahrzehnten ausgesprochenen Worte lasten schwer auf einer Welt, die seitdem drei zerstörerische AKW-Unfälle in Three Mile Island, Tschernobyl und Fukushima erleben musste. In keinem dieser Unfälle war die Bändigung der Atomenergie gelungen.

Heidegger gebraucht hier das Wort „vernichten“, und in dieser Hinsicht möchte ich darauf aufmerksam machen, was er etwa zehn Jahren zuvor, d. h. gerade vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gesagt hatte. Es stammt aus dem Text Agcibasih. Ein Gespräch selbstdritt auf einem Feldweg. Ein Teil von diesem langen Gespräch wurde, unter dem Titel Zur Erörterung der Gelassenheit zusammen mit dem Vortrag Gelassenheit, in dem Büchlein Gelassenheit, veröffentlicht. Der in dem Gespräch auftretende Weise, der für Heidegger steht, sagt darin: „Vielleicht liegt jedoch gerade in dem, was die Natur, wenn die menschliche Vergegenständlichung sie trifft, von sich her kundgibt, eine geheimnisvolle Gegenwehr gegen den Angriff der Technik. Deren Entdeckungen haben Kräfte der Natur entfesselt, die sich bereits in einen die Erde umgreifenden Vorgang der Vernichtung entladen“ (GA 77,18-19)[5].

Beim Weisen ist die Rede davon, dass die Vernichtung gar keine Zerstörung im höheren oder auch höchsten Grade, sondern wesenhaft anders als diese sei. Aber immerhin findet sich angedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt die Vernichtung mit dem Wesen der Technik in enger Verbindung steht. So beträfe die Vernichtung den Menschen und in ihr bleibe nichts Zerstörtes zurück, sondern: „in der Vernichtung entsteht etwas Eigenes und nur ihr Eigenes“ (GA 77, 19). Aber es ist nicht klar, was dieses Eigene bedeutet.

Zehn Jahre später gelten Heidegger jedoch weder die Atombombe noch die 1952 erstmals gezündete Wasserstoffbombe als Vernichtung. In diesem Sinne möchte ich nochmals auf den Vortrag Gelassenheit zurückkommen.

An oben zitierter Stelle behauptet Heidegger, dass die Bändigung der Atomenergie gelingen würde. Sollte man diese Worte wohl als optimistisch bezeichnen? Ich möchte hier jedoch vielmehr die Worte „eine ganz neue Entwicklung der technischen Welt“ ernstnehmen.

In Wirklichkeit äußert Heidegger sich darin über die verschiedenen technischen Veränderungen, die sich mit der Ausweitung der Atomtechnik einhergehend ergeben, sowie über „die Mächte, die Menschen überall und stündlich in irgendeiner Gestalt von technischen Anlagen und Errichtungen beanspruchen, fesseln, fortziehen und bedrängen“ (GA 16,524). Bemerkenswert ist auch der Hinweis auf die überraschende Entwicklung der Informationstechnik unter diesen Mächten sowie auf den Beginn von einem „Angriff auf das Leben und das Wesen des Menschen“ (GA 16,525) durch die Chemietechnik. Heidegger zufolge bedeutet die Explosion der Wasserstoffbombe diesen Angriffen gegenüber wenig. „Denn gerade wenn die Wasserstoffbombe nicht explodiert und das Leben des Menschen auf der Erde erhalten bleibt, zieht mit dem Atomzeitalter eine unheimliche Veränderung der Welt herauf“ (ibid.)

Was bedeutet „das Heraufziehen einer unheimlichen Veränderung der Welt“? Nachdem Heidegger das Wort „unheimlich“ in seiner Analysis der Angsterfahrung in Sein und Zeit eingeführt hatte, übersetzte er Mitte der 30er Jahre in seiner Interpretation des bekannten ersten Chorliedes von Sophokles‘ Antigone das entscheidende griechische Wort „deinon“ mit „unheimlich“. In dieser Interpretation ist der Mensch „das Unheimlichste“, denn er expandiert inmitten einer überwältigenden Natur und in Konfrontation mit ihr auf der Grundlage einer gewalttätigen Technik. Er gebraucht dann wieder dasselbe Wort zur Beschreibung der Veränderung der Welt, die jetzt für den Menschen geschieht, der eine noch viel größere technische Macht für sich gewonnen hat.

Was Heidegger etwa zehn Jahre zuvor zur Vernichtung andeutete, war inzwischen in seinen Betrachtungen zum Wesen der modernen Technik vertieft worden. Die Vernichtung bedeute so keineswegs die Zerstörung, die alles ins Nichts verändere. Vielmehr entstehe in der Vernichtung ihr Eigenes. Aber wie haben wir es aufzufassen, dass aus der Vernichtung ihr Eigenes entstehe? Was bedeutet „Vernichtung“? Ist sie nicht doch irgendein „Nichts“? Was bedeutet „das Eigene [der Vernichtung]“? Dieses Thema scheint mir ein entscheidendes für Heidegger in seiner späteren Periode. Ich möchte daraufhin hinweisen, dass wenn wir ein „Eigenes aus dem bzw. durch das Nichts“ voraussetzen dürfen, ließe sich dieses Denkmotiv auf das ostasiatische Denken beziehen, das den Gedanken des Nichts in eigenständiger Art und Weise vertieft hatte.

Aber das größere Problem in dieser unheimlichen Veränderung der Welt ist das folgende: „das eigentlich Unheimliche [ist] nicht dies, dass die Welt zu einer durch und durch technischen wird. Weit unheimlicher bleibt, dass der Mensch für diese Weltveränderung nicht vorbereitet ist“ (ibid.).

Oben hatten wir bereits festgestellt, dass die größte Gefahr nicht technisch ist, sondern die Gefahr sich als solche nicht zeigt und der Mensch daher die Gefahr als Gefahr noch nicht erfahren hat. Diese Worte klingen zwar naiv in unseren Ohren; schließlich haben wir bis heute so manchen technischen Unfall erlebt. Heideggers Einsichten in die Schwierigkeiten bei der Bändigung der Atomenergie machen jedoch deutlich, dass er durchaus nicht meint, dass Technik nicht gefährlich sei und nicht die Gefahr von Unfällen riesigen Ausmaßes in sich trage. Wir sind für gewöhnlich geneigt, unsere Aufmerksamkeit ausschließlich auf solcherlei technische Gefahren zu richten. Aber das Entscheidende wird dadurch unsichtbar. Gerade darauf versuchte Heidegger aufmerksam zu machen. Heideggers provozierende Worten wagen es vor allem zu versichern, dass Gefahr auf einer ganz anderen Ebene als der technischen lauert und von dort aus das Menschenwesen selbst betrifft.

Wenn es nun so ist, stellt sich die Frage: Wie hat der Mensch dieser Gefahr zu begegnen und sich zu ihr zu verhalten?

Vor dieser ernstesten aller Aufgaben verschließt Heidegger seine Augen keineswegs. Platzgründe verbieten ausführliche Betrachtungen, aber sowohl in seinem Bremer Vortag als auch in der Frage nach der Technik zitiert Heidegger eine Strophe aus dem Patmos Hölderlins, des für ihn wichtigen Dichters: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“. Er interpretiert, dass, wenn die Gefahr als Gefahr ist, die Gefahr selbst das Rettende ist. Das Retten bedeutet keine religiöse Erlösung, sondern das „[E]inholen ins Wesen, um so das Wesen erst zu seinem eigentlichen Scheinen zu bringen“ (GA 7, 29). Seine vermeintlich zweideutige Haltung wurde scharf kritisiert, und es wurde darauf hingewiesen, dass es unpassend sei, in der Betrachtung schwerwiegender Probleme wie desjenigen der modernen Technik plötzlich das Wort eines Dichters anzuführen. Zugegeben, von außen gesehen scheint das Zitat wenig konkret, ja geradezu unwirklich. Jedoch scheint es mir aufschlussreich in der Betrachtung dessen, wie der Mensch sich im Gefährlichsten, in dem die Gefahr sich als Gefahr nicht zeigt, zu verhalten hat. Mag das Gefährlichste auch nicht technisch sein, der Leitfaden damit umzugehen ist doch in der technischen Gefahr zu finden.

Nach dem obigen Überblick über das Gestell und die Gefahr sowie die Heideggers Stellungnahmen zur Atomtechnik, möchte ich auf dieser Grundlage erneut der Dreifachkatastrophe widmen.

2.  Die Dreifachkatastrophe denken

(1)  Hat die Natur das Gestell zerstört?

Als das Großbeben die vier Blöcke des AKW Fukushima 1 beschädigte, leiteten die Reaktoren eine Notabschaltung ein. Aber da der folgende Tsunami die Stromgeneratoren lahmlegte, funktionierten die Kühlanlagen nicht mehr. Die Beschädigung der Brennelemente in den Reaktoren resultierte in Kernschmelzen, das Kühlwasser in den Abklingbecken verdampfte immer schneller, und schließlich wurden einige Teile der Reaktorgebäude durch Wasserstoffexplosionen abgesprengt. Hunderttausende Menschen flüchteten, doch die Arbeiter an der Unfallstelle setzten die Arbeiten im Dunkeln todesmutig fort. Viele von ihnen waren radioaktiver Strahlung ausgesetzt; verseuchtes Wasser versickerte im Boden oder floss ins Meer.

Es überrascht, dass die Spezialisten für Atomtechnik auf unseren Bildschirmen unmittelbar nach dem Unfall einhellig versicherten, dass, da Fukushima 1 anders konzipiert sei als Tschernobyl, eine Kernschmelze ausgeschlossen sei.

Im Folgenden möchte ich die Nuklearkatastrophe von Fukushima aus der Perspektive der Technikdiskurse bei Heidegger betrachten. Was ist da geschehen? Konkret gesagt: haben Erdbeben und Tsunami das Gestell des AKWs zerstört? Wie hat sich die Gefahr im heideggerschen Sinne zeigt? Oder bleibt sie verborgen?

Das riesige AKW ist als technische Anlage typisch für das Gestell. In der Kernspaltung wird das Uran in der Brennkammer des Reaktors auf seine Hitzeenergie gestellt, die zur Produktion von Wasserdampf nutzbar gemacht wird. Heidegger beschreibt ein Wasserkraftwerk im Rheinstrom mit den Worten: der Dampf stelle „die Turbinen daraufhin[…], sich zu drehen, welche Drehung diejenige Maschine umtreibt, deren Getriebe den elektrischen Strom herstellt“ (GA 7,16). Dasselbe geschieht auch in einem großdimensionierten AKW.

Nun beansprucht das Gestell nicht nur im Falle einer AKW-Anlage Gültigkeit. Das Energieunternehmen, das mit politischen und akademischen Mächten allzu sehr verwachsen ist, ist im Ganzen ein übergreifendes System, welche das AKW als Gestell in sich hält. Wie Heidegger mit Blick auf einige Industrien feststellt: die Gesellschaft, die ganz im Mittelpunkt wirtschaftlicher Nützlichkeit steht, ist nichts anderes als die Verwirklichung des Gestells. Das AKW Fukushima 1, das den elektrischen Strom für die Metropole Tokyo herstellte und der wirtschaftlichen Entwicklung seiner Region als Grundlage diente, ist da natürlich keine Ausnahme.

Welche Auswirkungen hatten nun Erdbeben und Tsunami auf das erwähnte riesige technische System?

Heidegger hat zwar die Stärke des Gestells und dessen verborgene Gefahr ausführlich und überzeugend skizziert, dabei aber übersehen, dass die Kette des Stellens unterbrochen werden könnte. Oben wurde gezeigt, dass im Vortrag von 1955 die Gefahr zwar eingestanden worden war, dass Riesenenergien auch ohne kriegerische Handlungen plötzlich irgendeiner Stelle ausbrechen, „durchgehen“ und alles vernichten könnten. Das ist eine Einsicht von geradezu prophetischer Kraft, aber das Fehlschlagen des Gestells war nicht diskutiert worden.

In Fukushima wurde die Kette des Stellens vom AKW durch Erdbeben und Tsunami, d. h. die tobende Natur, unterbrochen. Die Reaktorblöcke, die ihre Notstromaggregate verloren hatten, fuhren fort, Hitze und radioaktiven Staub freizusetzen, als ob sie sich reproduzierende Organismen wären. Aber noch schwerer wiegt, dass das Gestell, als welches das gesellschaftliche System eines AKW sich in sich selbst einschließt, versuchte, sich zu verbergen, als ob es keine technische Gefahr gebe. Kann da die Gefahr ihr eigenes Wesen noch bewahren?

Heidegger sagt, dass das Gefährliche nicht die Technik sei. Aber man kann umgekehrt ebenso wenig behaupten, dass die Technik nicht das Gefährliche sei. Viele Techniken sind natürlich sicher. Aber es gibt Technik, die sehr gefährlich sein kann. Wichtig ist, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht nur auf die technischen Gefahren richten um abzuschätzen, was sicher und was gefährlich ist. Wenn das Gefährlichste die Verborgenheit der Gefahr als solcher ist, ist auch der Leitfaden zur Erfassung der Gefahr als solcher nur dort zu finden, wo die Gefahr sichtbar wird. Das wird besonders deutlich bei technischen Unfällen von großen Dimensionen. Welche Tragweite eine Gefahr hat und in welcher Gestalt sie erscheinen wird, weiß niemand. Aber wie wir mit einer aktuell gewordenen Gefahr umgehen, entscheidet nicht nur unsere Haltung zum Unfall selbst, sondern ebenso unsere Beziehung zur Technik und schließlich zu uns selbst. Kann man, so gesehen, nicht vielleicht doch sagen, worin Gefahr liegt, oder dass, wo wir Gefahr als solche zu fassen versuchten, auch das Rettende sei? Wenn wir der Gefahr eines umfassenden technischen Unfalls begegnen, ist uns die Bemühung abverlangt zu analysieren, was zwischen der Technik und dem Menschen geschehen ist, und zu reflektieren, wie wir uns zu Unfall und Technik zu verhalten haben, damit der Unfall nicht in einem bloßen Unfall endet.

(2)  Auf der Erde wohnen

Jetzt, zweieinhalb Jahren nach der Dreifachkatastrophe wurden die Schutthaufen abgetragen, die allerorts zu sehen gewesen waren. Aber dadurch legt sich auch ein Gefühl des Verlusts auf die wüste Erde, deren Gebäude und Einwohner verschwunden sind.

Die im Schneckentempo vorangehende Dekontaminationsarbeit, das überall austretende radioaktive Wasser, die Akkordarbeit und gesundheitliche Gefährdung der Arbeiter an der kontaminierten Unfallstelle, die Schwankungen in den Sicherheitsstandards hinsichtlich radioaktiver Belastung – dies alles zeigt, dass Japan, das einzige Land der Welt, das jemals Opfer von Atombombenabwürfen geworden ist, mit Atomenergie und Radioaktivität nicht ernsthaft genug umgegangen ist. Weniger bekannt ist übrigens, dass 9 Jahre nach der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki ein kleines japanisches Fischerboot auf dem Pazifischen Ozean Opfer eines Wasserstoffbombenexperiments wurde. Trotz all dieser Tatsachen hat die japanische Regierung die Atombombenopfer links liegen gelassen und Atomkraftunternehmen gegründet, um in der Atompolitik nicht hinter den USA, Großbritannien und der UdSSR zurückzubleiben. Man könnte auch behaupten, dass sie herausgefordert worden sei Atompolitik zu betreiben. Es scheint mir, dass die japanische Atompolitik selbst das große Gestell ist. Die Dreifachkatastrophe hat zwar das Gestell der AKW-Anlage zerstört, aber das Gestell des japanischen Gesellschaftssystems überstand ohne nennenswerte Schäden.

Es ist immer die Allgemeinheit, die geopfert wird. Am Anfang hatte ich geschrieben, dass viele der Betroffenen nicht in ihre eigene Städte zurückkehren können und es unsicher ist, wie lange sie ihr Flüchtlingsleben noch fortsetzen müssen. Für sie ist die „Heimatlosigkeit“, die Heidegger von Nietzsche eigens übernommen und als Ersatzbegriff für den Nihilismus gebraucht hat, ein ganz konkretes Problem – wenn auch vielleicht in anderem Sinne und auf viel ernstere Weise. Die Betroffenen wohnen, ihrer Heimat entrissen, immer noch auf dieser Erde. Das ist die Wirklichkeit, und ihr gegenüber kann ich nicht umhin, erneut auf das Verhältnis zwischen der Erde und dem Menschen zu sprechen zu kommen.

Seit den 30er Jahren entwickelte sich „die Erde“ zu einem Schlüsselwort Heideggers. Die Erde sei „das Hervorkommende-Bergende“ (GA 5,32)[6], „das zu nichts gedrängte Mühelose-Unermüdliche“ (ibid.), „das wesenhaft Sich-verschließende“ (GA 5,33) und „das alles Tragende“ (GA 5,50).

Auch am Ort der Katastrophe, in Fukushima selbst, trug die Erde ehemals Häuser, Schulen, Geschäfte, Gräber, Wege und ermöglichte dadurch vielen Menschen ihr Leben. Nachdem die Städte zerstört und die Menschen verschwunden waren, ist es wiederum die Erde, die Zerstörung, Verlust, Tod und das radioaktiv kontaminierte Wasser in sich aufgenommen hat. All das dringt in die Erde und fließt in den Ozean. Diese Kontamination untersteht in keiner Weise menschlicher Kontrolle – der Äußerung des japanischen Ministerpräsidenten zum Trotz. Man kann noch gar nicht abschätzen, wie lange es dauern wird, die Katastrophe zu einem Ende zu bringen.

Aber wie viele Schäden die japanische Erde auch erleiden mag, die Tatsache bleibt unverändert, dass die Betroffenen ebenso wie wir auf dieser Erde wohnen müssen. Ein Anfang kann nur von dort aus gelingen, wo wir diese Tatsache selbst ernst nehmen.

Die Erde ist nicht nur Ort der Lebenden. Sie ist der Ort, von wo aus Menschen geboren werden und wohin sie zurückkehren. In ihr schlafen die in der Vergangenheit Gestorbenen und auf ihr werden die in der Zukunft Geborgenen wohnen. Um ihrer aller willen gilt es aufzuhören, die Erde weiter radioaktiv zu verseuchen und zu verletzen. Zu diesem Zwecke müssen wir zukünftig um jeden Preis auf Atomenergie verzichten.

Anderseits ist es wichtig, dass wir bedenken, in welcher Art und Weise wir auf unserer kontaminierten Erde wohnen. Heidegger hat eine Strophe aus einem Gedicht von Hölderlin oft wiederholt: „Voll Verdienst, doch dichterisch, wohnet der Mensch auf dieser Erde“. Wenn jeder Einzelne von uns der Dreifachkatastrophe gegenübersteht, kann ein Gedicht, will mir scheinen, große Macht haben. Heidegger wurde kritisiert, weil es seiner Einbringung der Gedichtstrophe an Wirklichkeit und Konkretheit fehle. Entscheidend ist jedoch, dass viele Betroffene durch die Macht der Kunst, vor allem jene der Dichtung, allmähliche Heilung erfahren. Die Gedichte von Kenji Miyazawa (1896-1933), eines bedeutenden Dichter, der in der Tohoku-Gegend geboren wurde und aufwuchs, werden – so ist zu vernehmen – nach der Katastrophe von vielen Betroffenen mit großem Eifer gelesen und verschaffen deren Herzen Heilung.

Ich habe eine umfangreiche Sammlung von Gedichten bei mir, die von Grundschülern und Mittelschülern im Katastrophengebiet geschrieben wurden. Viele Kinder, die Häuser, Familie und Freunde verloren haben, haben mit Hilfe ihrer Lehrer und Eltern begonnen, eigene Worte zu spinnen. So lernen auch Kinder, wie sie auf dieser Erde wohnen.

[1] Tilman Borsche, „Ein seinsgeschichtlicher Deutungsversuch der Atompolitik Japans und Deutschlands“, 20. Sept. 2013.
[2] Martin Heidegger, Bremer und Freiburger Vorträge (GA 79), Frankfurt a. M. 1994.
[3] Martin Heidegger, Vorträge und Aufsätze (GA 7), Frankfurt a. M. 2000.
[4] Martin Heidegger, Reden und andere Zeugnisse eines Lebensweges 1910-1976 (GA 16), Frankfurt a. M. 2000.
[5] Martin Heidegger, Feldweg-Gespräche (1944/45) (GA 77), Frankfurt a. M. 1995.
[6] Martin Heidegger, Holzwege (GA 5), Frankfurt a. M. 1977.

Katsuya Akitomi ist Professor am Kyoto Institute of Technology, Japan.

(c) Katsuya Akitomi

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