
Alexandra Lason
“Imagine no possessions, I wonder if you can
no need for greed or hunger, a brotherhood of man”
(John Lennon)
Viele Menschen verbringen ihre Freizeit heute in den überall neu entstehenden Einkaufszentren. Dabei geht es häufig nicht darum, etwas Notwendiges zu besorgen. Vielmehr handelt es sich um eine Weise der Freizeitgestaltung. Konsum oder allein die Vorstellung von Konsum wirkt dabei nicht selten als temporäres Antidot gegen die Langeweile.
Im Kern ist (überflüssiger) Konsum und Haben gleichwohl Ersatz für das Sein[1] und Konsumismus, verstanden als Geisteshaltung, die den Konsum als höchstes Gut ansieht, Ausdruck der Furcht vor dem Sein. Wer Haben mit Sein und Sinn gleichsetzt, erschafft sich durch äußere, materielle Angleichung an einen bestimmten Lebensstil ein inauthentisches Selbst, welches zum bloßen Bestandteil der Maschinerie des Konsums regrediert. Die Besitztümer, von denen man meinte, sie ermöglichten ein erfülltes Leben, füllen Häuser und Wohnungen, aber sie erfüllen nicht. Ihre Besitzer*innen ersticken vielmehr daran und nicht zuletzt auch deren authentisches Selbst, denn unter allem Besitz geht das authentische Existieren verloren. Nicht von ungefähr ist die Sehnsucht nach Authentizität heute in einer frappierenden Stärke präsent. So sehr sogar, dass sie wieder seitens des Marktes aufgegriffen wird, da sich auch mit dieser Sehnsucht Profit machen lässt. Ein authentisches Selbst ist, obgleich es sich immer auch (ent-)äußert, nicht Äußerlichkeit. Es ist diese falsche Gleichsetzung, die Authentizität verhindert, welche aus den Potentialen des Innen erwächst. Weiterlesen →